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NEW: WELCHE ZAHNSPANGEN WERDEN VON DER KRANKENKASSE BEZAHLT?

19.07.2022

Es gibt eine große Anzahl von verschiedenen Spangen und auch viel Verwirrung unter den Patienten. Welche Zahnspangen bezahlt die Krankenkasse? Soll ich eine zusätzliche Versicherung abschließen? Muss ich alles selbst zahlen? Und natürlich auch die Frage, wie ist es bei Kindern und Erwachsenen? Und wie bei der privaten Versicherung und der Beihilfe? Um das ganze noch komplizierter zu machen, gibt es in den Bundesländern teilweise auch andere Verordnungen. Außerdem nehmen bestimmte Praxen Zuzahlungen zu den Kosten. Wir erklären die einzelnen Möglichkeiten genau. Damit man sicher ist, das Richtige zu tun. Wenn die Frage ist: Welche Zahnspangen werden von der Krankenkasse bezahlt?

Frühbehandlungen bei Kindern

Frühbehandlungen bei Kindern sind kurze Behandlungen. Meistens dauern sie 6 Quartale also 1,5 Jahre. Private Versicherungen übernehmen diese in der Regel. Auch die gesetzliche Krankenkasse bezahlt häufig die Kosten. Allerdings nicht immer. Es sollten folgende Bedingungen vorliegen: eine sehr stark vergrößerte Stufe bei den Frontzähnen (mehr als 9 mm), ein Kreuzbiss, eine negative sagittale Stufe oder ein sehr starker Platzmangel. Das sind auch die Fehlstellungen, bei denen frühe Behandlungen sinnvoll sind. Man nutzt hierzu meist Platten, Erweiterungen für die Gaumennaht oder andere Geräte im kassenärztlichen Bereich. Private Patienten haben eine größere Auswahl. Hier kann man auch mit Invisalign first starten. Wenn Sie unsicher sind, einfach mal nachfragen. Manchmal lohnt sich auch eine zweite Meinung.

Kinder: Welche Zahnspangen werden von der Krankenkasse bezahlt?

Die feste Zahnspange bei Kindern. Welche Zahnspangen werden von der Krankenkasse bezahlt?

Wann übernimmt die gesetzliche Kasse die Kosten? Auch hier ist die KIG Stufe entscheidend. Nur wenn der KIG größer oder gleich 3 ist, zahlt die Versicherung die Spange. Deshalb ist es sinnvoll. ggf. für sein Kind eine private Zusatzversicherung abzuschließen. Aber dann auch für genau diesen Fall. Bei KIG 1 oder 2 zahlt die Kasse nichts. Hier lohnt es sich, sich zusätzlich zu versichern. Wenn also abzusehen ist, dass bspw. nur kleine Korrekturen notwendig sind, sollte man sich beraten lassen. Ansonsten kann man natürlich auch die Kosten privat zahlen. Dies kann man dann steuerlich absetzen.

Nehmen wir an, die Indikationsgruppe ist größer 3. Hier zahlt also unsere gesetzliche Krankenkasse. In der Kieferorthopädie haben wir Abrechnung im Quartal. Das heißt, Kassenpatienten bekommen alle 3 Monate immer am Quartalsende eine Rechnung. Von dieser Rechnung zahlt die Kasse direkt 80%. 20% ist der eigene Anteil von dem Patienten. Diese 20% zahlt der Patient zunächst selbst. Ganz am Ende der Behandlung kann man diese Kosten von der Kasse zurückfordern. Dazu muss die Behandlung ordentlich abgeschlossen werden. Der Arzt bestätigt dies dem Patienten in einer sogenannten Abschlussbescheinigung. Wie ist es, wenn man mehrere Kinder hat? Ab dem 2. Kind zahlt man nur noch 10%.

Warum zahlt die Kasse manchmal trotzdem nicht die ganze feste Spange? In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, spezielle Brackets, Versiegelungen, zusätzliche Zahnreinigungen oder festsitzende Retainer einzusetzen. Ihr Arzt bespricht das natürlich mit Ihnen. Nicht alle möglichen Apparaturen werden von der Krankenkasse gezahlt. Für Lingualtechnik, Invisalign und durchsichtige Brackets muss der Patient mit Zusatzkosten oder einer kompletten Selbstzahlung rechnen. Auch hier kann es sich lohnen, vorab eine private Versicherung abzuschließen.

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Welche Zahnspange wird von der Krankenkasse übernommen?

Aber Vorsicht! Lesen Sie genau, was in den Bestimmungen von der Versicherung steht. Das ist eine andere Art von Versicherung, weil hier die KIG Stufe größer oder gleich 3 ist.

Das ist wichtig. Denn oft haben die Patienten genau die Situation versichert, die sie nicht brauchen. Wenn man also sieht, dass die Zähne bspw. eher eine größere Fehlstellungen haben, lohnt sich die Versicherung für Zusatzleistungen. Besser einmal zu viel fragen und sich beraten lassen. Der Einzelfall ist entscheidend. Später ist man froh darüber.

Und wie ist das, wenn ich privat versichert bin? Was wird dann bezahlt? Bei den privaten hängt es im Wesentlichen davon ab, was im Vertrag steht. Wenn kieferorthopädische Behandlungen beinhaltet sind, bezahlt die Versicherung diese natürlich auch. Meistens hat man einen eigenen Anteil. Wenn man einen bestimmten Wunsch hat, z.B. Lingualtechnik, ist es entscheidend, dass man dies beim Abschluss vom Vertrag direkt angibt.

Die Beihilfe zahlt meist die Zahnspangen, die auch die gesetzliche Kasse übernimmt. Manchmal auch mehr. Es gibt hier viele Regelungen, die in den Bundesländern verschieden sind. Fragt am besten direkt euren Kieferorthopäden. Oder ruft bei der Beihilfestelle an. Dort hilft man euch weiter.

Wann und welche Zahnspangen werden bei Erwachsenen gezahlt?

Bei den gesetzlich Versicherten werden nur extreme Fehlstellungen übernommen. Die Spange wird nur bezahlt, wenn zusätzlich zur KFO eine Operation der Kiefer notwendig ist. Gesetzliche Versicherungen zahlen in diesen Fällen nur feste Spangen. Invisalign gehört nicht zum Gebührenkatalog. Invisalign bezahlt die Kasse also nicht. Wenn man das möchte, kann man es privat zahlen. Diese Kosten können eventuell steuerlich abgesetzt werden. Oder man lässt sich auch hier wieder privat versichern.

Private Versicherungen übernehmen die Kosten von der Behandlung, wenn diese im Vertrag beinhaltet sind. Hier liest man sich am besten den Vertrag durch. So erspart man sich böse Überraschungen. Oder man kann natürlich auch einfach bei der Versicherung anrufen. Die privat Versicherten haben einen Vorteil. Man hat meist die Auswahl, welche Spange man tragen möchte. Die Versicherung zahlt in der Regel sowohl feste Spangen, als auch Invisalign. Lassen Sie sich beraten, was für Ihre Fehlstellung besser ist. Der Arzt hilft Ihnen weiter. Nicht jede Spange ist für alles geeignet.

Es ist also nicht so einfach. Wann und welche Zahnspange von der Kasse gezahlt wird. Beratung ist wichtig, damit man keinen Fehler macht. Das kann teuer werden. Und man ärgert sich dann später. Weil man schlecht informiert war.

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